Man muss schon ein bisschen verrückt sein oder halt einfach nur ein Simsonfreund durch und durch, wenn man sich entschließt mit dem Moped nach Riga zu fahren. 1800 Kilometer nur eine Strecke, puh da tut der Hintern schon beim zuhören weh. Aleksej, Marcy und Peter nehmen das in Kauf und ließen uns dabei sein - so lange Sie Internet hatten.

Heute, am 8. Juli, ging die Tour um 15 Uhr los. Zur Verabschiedung der drei Recken haben wir uns auf dem Parkplatz am Frankenbad in Bonn getroffen. Die Maschinen sorgten aufgrund ihrer Beladung ganz schön für Aufsehen. Nach den Glückwünschen hat Tobi die drei dann noch sicher aus der Stadt eskortiert.

8. Juli, 22:22 Uhr:

Nach 200 km der erste Ausfall und das gerade auf neuer Bundeskraftfahrtstraße. Mal wieder der Vergaser der alte Versager. War aber nicht so schlimm Schwimmernadelventil. So und jetzt heute weiter sind noch 100 km bis Pötzen und wir sind in der Nähe von Rüthen.  LG die Riga Brüder 

Montag, 11. Juli

So, sind in Polen angekommen und bisher mehr Simson gesehen als in Deutschland. Leider kommen wir wetterbedingt erst mal nicht Vorran aber davon lassen wir unsere Stimmung nicht kaputt machen. Die erste Nacht im "Helpful" haben wir gut überstanden. Nur jetzt dieser Regen, hätte sich das nicht in der Nacht ab regnen können? Wir sind jetzt in Szczecinek und der Plan war heute nach Möglichkeit Polen zu verlassen, mal schauen. LG die Riga Brüder   

So wir sind gut angekommen nach 320 km und 10 Stunden Fahrt. Hatten einen Krampf im Arm von Peter und einen kaputten Kupplungszug. Das Wetter war aber super. Es wurde nur verdammt kalt als die Sonne weg war - habe gerade 15 Grad.  LG die Riga Brüder

Samstag, 9. Juli

Irgendwann morgens:

So wir haben meine defekte Kupplung repariert. Der Zug war in ordnung- das gab erts mal einen Schreck, dann nachstellen unten und jetzt wieder alles gut. Haben gerade getankt, nachdem wir von 80 Motorrädern überholt wurden Schönes Feeling so bei Sonnenschein und alle Biker grüßen, LG Di Riga Brüder

Samstag, 20:00:

So einfach mal die Maschine kontrolliert und festgestellt das gleich drei Speichen gebrochen sind. Aber gottseidank ist in unserem Anhänger ja alles drin. Und wenn der Peter nicht die Probleme mit seiner Maschine gehabt hätte, wäre das nie aufgefallen (Benzinschlauch hatte sich gelöst, so wie der Seiten ständer) und das alles in Kerkuhn ca. 580 km von zu hause entfernt. LG die riga Brüder

Sonntag, 10. Juli

Oh nein der dritte Tag und wir haben ein riesiges Problem. Das Nummernschild vom Alex ist weg. Was machen wir jetzt nur? LG die Durga Brüder.

So, dank der Unterstützung eines kleinen privaten Familienunternehmens, die auch an einem Sonntag dem Alex ein Nummernschild verkauft sind wir gerettet. Der Besitzer hat von dem Problem erfahren und nicht gezögert uns sofort zu helfen. Doch es sollte noch nicht losgehen die Simson Götter waren uns heute nicht wohlgesonnen. Beim Anhänger musten die Räder festgeschraubt werden. So wie der Auspuff bei Peter und mir. Aber jetzt sind wir in Pasewalk kurz vor der Grenze nach Polen. Die Stimmung ist super,  und der Simson Express fährt wieder weiter nach Riga, die Riga Brüder

Dienstag, 12. Juli

Hallo ihr lieben wir leben noch :) Wir stehen jetzt kurz vor der Grenze nach Litauen und haben Polen nun bald hinter uns gelassen. Den Simis geht´s gut nur der Anhänger macht Sorgen. Ihm gefallen die Straßenverhältnisse hier in Polen nicht. Aber dafür hat hier so gut wie jeder ein Schweißgerät, zu unserem Glück. So von den ganzen anderen kleinen Pannen, später mehr, denn wir wollen jetzt einen neuen Tagesrekord von ca. 400 km für Polen aufstellen und endlich die erste Nacht in Litauen verbringen. LG die Riga Brüder

Mittwoch - Donnerstag, 13. Juli - 14. Juli

20 km hinter der litauischen Grenze haben wir unsere letzte große Rast vorm Ziel gemacht. Alex und Peter verbrachten die Nacht auf einem stuhl und ich im Schlafsack auf dem Boden :). Nach nicht ganz 2 stunden ging es auch schon weiter Richtung riga. Die letzten knapp 400 km zogen sich und selbst der stärkste kam durch die kurze Nacht an seine grenzen. Aber das konnte uns nicht aufhalten. Noch einmal rast kurz vor der Grenze zu Lettland und knack da war es wieder passiert. Keine 100 km bis zum ziel und beim rückwärts ein parken ist es passiert. Der Anhänger ist gebrochen. Was jetzt nur? Lassen wir ihn zurück bzw. Von Alex Schwester abholen? Vielleicht wieder schweißen aber wo nur hier vor der Grenze. Uns allen war eins klar, das ist jetzt eine Sache der ehre, der Hänger muss mit. Also schnell mit zwei schlüsseln und etwas lochband den Anhänger geflickt. Zur Sicherheit noch mal einen spanngurt um die Sache herrum und auf gings weiter. Hoffentlich hält unsere konstruktion, Alex hat nun die Führung für die letzten km übernommen. Doch womit keiner gerechnet hat, die vermeindliche Abkürzung war eine riesige Baustelle. Kurzer hand mit 70 km/h dadurch und ruck zuck waren wir am ziel. Nach 2069 km und 6 tagen Fahrzeit ( plus pause, übernachtung und diewersen Reparaturen) sind wir in jûrmala bei riga an der Ostsee um 18:30 Uhr deutscher zeit angekommen.

Mittwoch, 20. Juli

So, heute Nacht um 4 Uhr soll es wieder Richtung Heimat gehen. Wir werden wohl Riga mit feuchten Augen verlassen, all diese neu gewonnenen Eindrücke, wie Landschaft, Stadt, Leute und natürlich die Presse nicht zu vergessen.
Konnten uns heute in der lettischen "Bild" betrachten. Nichtsdestotrotz, die Maschinen sind vorbereitet, alles ist verpackt und wir sind schon ganz aufgeregt endlich wieder auf dem Bock zu sitzen. Hoffentlich schaffen wir es morgen pünktlich zur Fähre nach Klaipedar. Um 19 Uhr verlässt sie dort den Hafen, bis 18 Uhr müssen wir dort sein, sprich ca 300 km in 14 Stunden (ein neuer record für uns?). LG die Riga Brüder

Donnerstag, 21. Juli

So ihr lieben heute morgen sind wir planmäßig um 4 Uhr gestartet.

Und mussten leider unterwegs auch dafür den Tribut zahlen. Alex konnte nicht mehr und wäre fast beim Fahren eingeschlafen. Aber die Sicherheit wird ja bei uns bekanntlich groß geschrieben und wir haben schnell eine halbe Stunde Pause für ihn gemacht. Die konnten wir aber gut zum Fotografieren der dortigen Landschaft nutzen.
Wenn ihr denkt wir sind verrückte mit den Simsons nach Riga zu fahren, müssen wir euch berichten das wir heute einen Radfahrer aus Baden-Württemberg getroffen haben. Er ist derzeitig auf der Rückreise vom Nordkap nach Hause. Bzw. der Holländer, den wir in Riga getroffen haben nicht zu vergessen.
Aber nichtsdestotrotz haben wir es trotz das Marcel ohne ersten Gang den Anhänger gezogen hat, nach 7 Stunden und 30 Minuten nach Klaipedar geschafft.
Unser Patient (der Anhänger) hat die gesamte Tour gut überstanden, nur der Motor von Marcel macht uns sorgen. Er gibt seit Ankunft im Hafen komische Geräusche von sich. Und ca. 20m vor der Fähre will nun gar kein Gang mehr rein. Aber dieses Problem wird morgen gelöst, die Maschine wurde kurzerhand einfach auf die Fähre geschoben. Die Simies gut abgestellt, lässt es sich der ein oder andere schon gut gehen.
Pünktlich um 19 Uhr hat sich unsere Fähre auf den Heimweg gemacht. Jetzt heißt es nur noch die "schöne" Aussicht aus unseren liege Stühlen, für die nächsten 24 Stunden zu genießen. LG die Riga Brüder

Der Weg zurück: Freitag, 22. Juli

Der Weg zurück:

So die Zeit auf See haben wir gut überstanden, schön auf den Sitzen oder direkt darunter auf dem Boden, haben wir die Reise verbracht. Jetzt hier in Kiel nur noch schnell die Schwalbe vom Marcel reparieren und 575 km später sind wir schon zu Hause :) 

Hallo ihr lieben, nach unzähligen km und vielen Stunden auf dem moped (grade auf dem letztem Stück) haben wir es geschafft. Die Riga Brüder sind wieder zurück in Bonn :).
Man wird später in den Geschichtsbüchern lesen können, am Freitag den 22 Juli 2011 gegen 19 uhr, musste die Kennedybrücke in Richtung Bonn für mehrere Minuten gesperrt werden. Der Grund war, die Rückkehr der Riga Brüder, die geschlossen als eine Einheit die Brücke überquerten.
Super wir haben es geschafft und bedanken uns bei denen die an uns geglaubt haben, die uns unterwegs immer wieder neue Kraft gegeben haben und lachen jenen ins Gesicht, die dachten das wir scheitern. LG die Riga Brüder von den Simsonfreunden BONN :)

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